AWS vs. Azure – Cloud Provider im Vergleich

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Wenn es um Cloud Computing geht, werden Sie sich mit der Frage beschäftigen, „Wer der richtige Cloud Provider für Sie ist“. Beide Cloud-Ökosysteme bieten unzählige Vorteile, von überlegener Rechenleistung, Skalierbarkeit und Sicherheit bis hin zu unübertroffener Kosteneffizienz und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Die Cloud-Computing-Branche hat sich rasant entwickelt und stellt heute ein riesiges Angebot an Cloud-Anbietern, Technologien, Produkten und Dienstleistungen. Der Vergleich ist oft nicht einfach, da die Cloud-Anbieter viele Fachausdrücke für ähnliche Angebote verwenden. Dieselbe Technologie hat unterschiedliche Namen, was den Vergleich von ähnlichen Funktionen erschwert. In diesem Blog nehmen wir für Sie AWS und AZURE
unter die Lupe und vergleichen diese beiden Cloud-Anbieter auf ihr Angebot.

Amazon Web Service und Microsoft AZURE

Jede Branche hat ihre Marktführer – einige wenige Unternehmen, die sich vom Rest abheben und den Maßstab für Exzellenz setzen. Neben den beiden hier verglichenen Cloud-Anbietern, befinden sich natürlich noch weitere Anbieter für Cloud-Produkte und -Dienstleistungen auf dem Markt, wie
zum Beispiel; Google Cloud Platform, IBM, Alibaba Cloud.

Mit dem Start im Jahr 2006 ist AWS der älteste Cloud-Anbieter auf dem Markt. Kurz darauf folgte Google, im Jahre 2008. Mit dieser jahrelangen Erfahrung sind die beiden Unternehmen für ihre Innovationskraft, Exzellenz und Marktdominanz bekannt. Als Vorreiter in dieser Branche, hatten sie die ideale technologische Grundlage, Expertise und finanzielle Ressourcen, um branchenführende Cloud Computing-Plattformen zu entwickeln. 

Auch im Magic Quadrant für Cloud-Infrastruktur- und Plattformdienste von Gartners, stehen Microsoft AZURE und Amazon Web Services erneut an erster und zweiter Stelle als markführender Cloud-Anbieter. Beide befinden sich in der obersten rechten Ecke des Leaders-Quadranten,
ausgezeichnet für die Fähigkeit zur Umsetzung und die Vollständigkeit der Vision. AWS nimmt die Ehre eines ersten Platzes ein und sichert sich damit zum zehnten Mal in Folge den Spitzenplatz.

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Amazon Web Services vs. Microsoft Azure Funktionsvergleich

Gemeinsamkeiten


Hinsichtlich der Standardfunktionen zum Aufbau von Cloud-Strukturen ähneln sich AWS und Azure. Beide stellen virtuelle Computer, Netzwerke, Datenbanken und andere Cloud-Funktionen bereit. Ebenso arbeiten beide kontinuierlich an der Erweiterung des Leistungsangebotes oder optimieren bestehende Funktionen. Die Verwaltung erfolgt bei beiden Portalen über die jeweiligen Webportale und CLIs. Um AWS und Azure erfolgreich einzusetzen, benötigt man einen entsprechenden
Experten, welcher die Weichen für das Cloud Projekt stellt, die Migration begleitet und die Infrastruktur entsprechend betreut. 

Unterschiede

AWS Kunden profitieren von einer globalen Infrastruktur und flexibler Kostenabrechnung (Pay as you go). Die Stärken von AWS liegen in der flexiblen Gestaltung der AWS Ressourcen. So lassen sich Server-Instanzen problemlos nach oben skalieren, wenn sich die Zugriffe auf die Webanwendung erhöhen.

Amazon Web Services können vor allem mit Linux optimal umgehen. Natürlich kann auch in AWS mit Windows gearbeitet werden. Weitere Hilfestellungen gibt u.a. der Windows Study-Guide

Azure setzt auf hybride Technologien. Das heißt, dass sich nahezu alle Funktionen mit lokalen Rechenzentren verbinden lassen. Natürlich lassen sich andere Microsoft Produkte (wie z.B. Exchange, SharePoint, SQL-Server, Office 365) in die Azure Cloud integrieren. Azure Schwerpunkt liegt auf Windows, aber natürlich wird auch Linux unterstützt. Das Preismodell von Azure ist im Vergleich zu AWS unflexibler. Microsoft ist ebenfalls global aufgestellt, trotzdem ist es deutlich komplexer Workloads über mehreren Regionen abzusichern.

Da sich traditionelle Systeme von On-Premises in die Cloud verlagert haben, haben beide Anbieter ihr Serviceangebot auf über 25 verschiedene Cloud-Lösungskategorien erweitert. Es gibt eine große Auswahl an Kategorien, die Rechenleistung, Speicher, Datenbanken, Sicherheit, Robotik,
maschinelles Lernen und sogar Quantentechnologien umfassen. 

Compute-Funktionen

Compute-Funktionen oder auch Compute-Ressource sind das Fundament, auf dem die Cloud Umgebung aufgebaut wird. Daher ist die Entscheidung in dieser Kategorie sehr wichtig. Da sie direkten Einfluss auf die Geschwindigkeit und Leistung deiner Plattform hat. 

Beim Vergleich der Rechenkapazitäten von Amazon Web Services und Microsoft Azure stellen wir das Technologie-Angebot, hinsichtlich virtueller Maschinen (VMs) da. VMs sind die Basis der Cloud-Umgebung und emulieren die Funktionalität physischer Computer-Systeme, um nahezu jede
denkbare Arbeitslast zu bewältigen. Sowohl AWS als auch Azure verfolgen einen ähnlichen Ansatz für VMs. Amazon Web Services Compute-Angebot ist als Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) bekannt. Microsoft hingegen bezeichnet sein Compute-Produkt als Azure Virtual Machines. 

Funktionen der virtuellen Maschine
  • Die Möglichkeit, gespeicherte Festplatten-Images zu verwenden, um Instanzen zu erstellen
  • On-Demand-Funktionen zum Starten und Beenden von Instanzen
  • Restriktionsfreie Verwaltung deiner Instanzen
  • Die Möglichkeit, deine Instanzen zu taggen
  • Eine Vielzahl von verfügbaren Betriebssystemen zur Installation auf deiner Instanz
  • Zugriff auf virtuelle Maschinen
  • Du wirst feststellen, dass sowohl Azure als auch AWS einen ähnlichen Ansatz für den VM-Zugriff von Linux- und Windows-Maschinen verfolgen.

Für Linux-Maschinen, wenn Sie SSH-basierten Terminal-Zugriff benötigen, verlangen sowohl Amazon EC2 als auch Azure, dass ein eigener SSH-Schlüssel eingefügt wird. Darüber hinaus unterstützt keiner der beiden Anbieter den SSH-Browser-Zugang.

Bei der Bereitstellung von zusätzlichen Zugriffswegen, lassen sich die beiden Cloud-Anbieter leichter unterscheiden. AZURE bietet zusätzlichen Zugriff auf Windows-Maschinen über Microsoft PowerShell, während Amazon EC2 zusätzlichen Zugriff auf Windows-Maschinen über seine IPv6-Adresse und den Session Manager bietet.

Instanztypen für virtuelle Maschinen

Um den Prozess der Bereitstellung eines VM-Setups zu vereinfachen und zu beschleunigen, bieten sowohl Azure als auch Amazon EC2 eine große Auswahl an vordefinierten Instanzen. Jeder VM-Instanztyp ist mit einer spezifischen virtuellen CPU, RAM und Netzwerkkomponenten konfiguriert. 

Beide Anbieter bauen Flexibilität in den Prozess ein und ermöglichen es, individuelle Konfiguration anzupassen. Sie können Kernelemente der vordefinierten Instanz neu konfigurieren, einschließlich der Anzahl der CPUs und des verfügbaren Arbeitsspeichers, was die Möglichkeit eröffnet, VM-Ressourcen nach oben oder unten zu skalieren, um sie an die individuellen Anforderungen des
Unternehmens anzupassen. Beide Anbieter bieten extreme High-End-Spezifikationen, um die anspruchsvollsten Workloads zu unterstützen. Sie erreichen derzeit das Maximum mit den folgenden Spezifikationen:

  • Amazon EC2 VMs skalieren bis zu 448 vCPUs und 24.576 GB RAM
  • Microsoft Azure VMs skalieren bis zu 416 vCPUs und 11.400 GB RAM

Um den Prozess weiter zu vereinfachen, gruppieren beide Anbieter VM-Typen in Kategorien, die für ihre geplante Nutzung optimiert und konfiguriert sind. Zu diesen VM-Kategorisierungen gehören General-Purpose, speicheroptimiert, rechenoptimiert, speicheroptimiert, Grafikverarbeitung (GPU)
und High Performance.

Automatische Skalierung von virtuellen Maschineninstanzen

Die automatische Skalierung ermöglicht es, VM-Instanzen in Übereinstimmung mit benutzerdefinierten Richtlinien zu erstellen und zu entfernen. Sie können die Leistung optimieren und die Rechenressourcen in Echtzeit nach oben oder unten skalieren, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dadurch lassen sich die Kosten kontrollieren, indem Sie ungenutzten Ressourcen minimieren und nur für das bezahlen, was tatsächlich gebraucht wird.

Sowohl Amazon EC2 als auch Azure unterstützen Autoscaling und implementieren es auf ähnliche Weise:

  • AWS Auto Scaling skaliert Instanzen in Gruppen. Jede Gruppe hat eine Startkonfiguration, um neue Instances zu erstellen und verwendet deinen gewählten Skalierungsplan, um die Erstellung und Entfernung von Instances zu verwalten.
  • Azure Autoscale hat ein VM-Skalierungsset, in dem Instances skaliert werden. Instanzen werden im Einklang mit deinem gewählten Skalierungsplan erstellt oder entfernt, was als Autoscale-Richtlinie
    bezeichnet wird.

Netzwerk-Funktionen

Die Cloud-Plattformen von Azure und AWS basieren auf einer globalen Cloud-Infrastruktur mit Hunderten von Rechenzentren, die über Hunderttausende von beleuchteten Glasfaser- und Unterseekabelsystemen miteinander verbunden sind. Beide sind dafür bekannt, hochmoderne
Netzwerkdienste zu liefern, die Hochgeschwindigkeitsleistung, hohe Verfügbarkeit, starke Sicherheit und globale Abdeckung bieten.

Amazon Web Service 

AWS verfügt über die umfangreichste globale Cloud-Infrastruktur. Kein anderer Cloud-Anbieter bietet so viele Regionen und Availability Zones, die sich alle durch eine niedrige Latenz, einen hohen Durchsatz und ein äußerst redundantes Netzwerk auszeichnen. AWS ist in 81 Availability Zones innerhalb von 25 geografischen Regionen weltweit verfügbar. Darüber hinaus sind 21 weitere
Availability Zones sowie 7 weitere AWS-Regionen in Australien, Indien, Indonesien, Israel, Spanien, Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geplant. Das AWS-Regionen- und Availability-Zones-Modell wird von Gartner als bewährter Ansatz für den Betrieb von Unternehmensanwendungen empfohlen, die eine hohe Verfügbarkeit erfordern.

Microsoft AZURE

Die Azure-Cloudplattform besteht aus mehr als 200 Produkten und Clouddiensten. Microsoft AZURE hat Cloud Netzwerkstandorte in über 60 Regionen und ist mit 170 Netzwerk Points of Presence (PoP) weltweit verfügbar. Die globale Azure-Infrastruktur besteht aus zwei Hauptkomponenten: der physischen Infrastruktur und den Netzwerkkomponenten für die Vernetzung. Die physische
Komponente umfasst mindestens 200 physische Rechenzentren, die in Regionen angeordnet
und durch eines der größten Netzwerke der Welt verbunden sind. Dank der Konnektivität des globalen Azure-Netzwerks bieten alle Azure-Rechenzentren jeweils Hochverfügbarkeit, geringe Latenz, Skalierbarkeit und die neuesten Entwicklungen im Bereich der Cloudinfrastruktur – alles vereint auf der Azure Platform.

Microsoft hat auch ehrgeizige Expansionspläne für sein globales Azure-Netzwerk. Zu den Plänen für neue Microsoft Rechenzentren gehören Österreich, Chile, Dänemark, Griechenland, Israel, Italien, Mexiko, Neuseeland, Polen, Katar, Spanien, Schweden, Taiwan und die USA (Arizona).

Abrechnung und Preisgestaltung

Der Preisvergleich zwischen den Cloud-Anbietern ist mit der schwierigste Aspekten des Entscheidungsprozesses.

AWS vs. Azure Cloud-Preisvergleich

Sowohl AWS als auch Azure bieten dir eine Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten aus hunderten von vergleichbaren Cloud-Produkten und -Services.

Jeder Anbieter bietet seinen eigenen einzigartigen Preismechanismus und eine Reihe von konfigurierbaren Optionen, die die Gesamtkosten beeinflussen. Selbst bei einer einfachen Cloud-Installation einer einzelnen VM-Instanz mit angeschlossenem Speicher stehen dir Tausende von
Produktkonfigurationen und Preisvarianten zur Auswahl.

Cloud Preiskalkulator

Um einen genauen Preisvergleich zu erstellen, haben sowohl Amazon als auch Microsoft umfassende Cloud-Preisrechner erstellt, die dir jedes Produkt, jede konfigurierbare Option und den dazugehörigen Preis zur Verfügung stellen.

Pay-As-You-Go

Die Pay-as-you-go-Preisgestaltung bietet einen flexiblen, bedarfsgerechten Ansatz für den Verbrauch von Cloud-Ressourcen. Diese Option eignet sich ideal für Unternehmen mit unregelmäßiger Cloud-Nutzung und ermöglicht es, Cloud-Ressourcen je nach Bedarf hinzuzufügen und zu entfernen. Diese Flexibilität hat jedoch ihren Preis, denn die Pay-as-you-go-Preismodelle
haben den höchsten Preis pro Stunde:

Instanz Typ

Amazon EC2

AWS Preis(pro Stunde)

Azure VM

Azure Preis(pro Stunde)

Allgemeiner Zweck

t4g.xlarge

0,11 €

B4MS

0,14 €

Computer-Optimiert

c6g.xlarge

0,11 €

F4

0,17 €

Memory-Optimiert

r6g.xlarge

0,17 €

E4a v4

0,21 €

Beim Vergleich der Preise für AWS- und Azure-VMs ist Amazon EC2 der eindeutige Gewinner bei den Instance-Typen für allgemeine Zwecke, rechenoptimierte Instanzen und speicheroptimierte Instanzen. AWS ist in allen drei Kategorien mindestens 20 % günstiger.

Zusammenfassung

Im Vergleich zwischen Amazon Web Services und Azure ist AWS der eindeutige Sieger. Zusammengefasst lassen sich die schlüssle Faktoren dieser Entscheidung auf folgende Aspekte zurückführen;

  • AWS wurde im Magic Quadrant von Gartner durchweg als führender Anbieter gefeiert.
  • Branchenweite Untersuchungen zeigen, dass Amazon einen größeren Cloud-Marktanteil hat als Azure
  • AWS bietet mehr Cloud-Produkte und -Services als Azure
  • Amazons Cloud-Netzwerk ist größer, mit mehr Präsenzpunkten auf der ganzen Welt
  • AWS schlägt Azure in der unabhängigen Untersuchung der Rechen-, Netzwerk- und Speicherleistung von Cockroach Labs in allen Bereichen
  • AWS ist billiger als Azure, wenn es um die Rechenleistung geht, die das Rückgrat der Cloud-Bereitstellungen bildet.

Welcher Anbieter am besten geeignet ist hängt am Ende vom jeweiligen Projekt ab. Sind extreme Last-Szenarien zu erwarten, dann ist AWS die beste Wahl. Azure ist zu empfehlen, wenn es sich um primär Microsoft-basierte Workloads handelt oder wenn bestehende Microsoft-Anwendungen
um die Cloud-Komponente ergänzt werden sollen. In diesen Fällen erhalten Kunden kostenfreie Azure-Kapazitäten. Viele Unternehmen setzen Azure aus diesem Grund als zweite Cloud-Plattform neben AWS ein und setzen somit auf eine Multi-Cloud-Strategie.

Beide Anbieter erlauben einen kostenfreien Test ihrer Angebote mit unterschiedlichen Vorgaben:

AWS

AZURE

Im Rahmen eines 12-monatigen Free Tier
Accounts kann das Service-Angebot (eingeschränkt – Free Tier Services) ausprobiert
werden

Bietet einen kostenfreien Testzeitraum von
30 Tagen, in welchem man alle verfügbaren
Ressourcen innerhalb eines Kostenrahmens
von 170€ testen kann.

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